Wie schließt man eine Begräbniskostenversicherung in Österreich ab? Schritt-für-Schritt-Anleitung
6. Juni 2025
Wie schließt man eine Begräbniskostenversicherung in Österreich ab? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Gedanke an den eigenen Tod oder den eines nahestehenden Menschen ist nie angenehm. Dennoch gehört er zum Leben dazu. Immer mehr Menschen in Österreich entscheiden sich deshalb für eine Begräbniskostenversicherung. Diese spezielle Versicherung deckt im Todesfall die finanziellen Aufwendungen für das Begräbnis ab und entlastet so die Hinterbliebenen in einer ohnehin schweren Zeit.
Doch wie schließt man eine Begräbniskostenversicherung in Österreich eigentlich ab? Welche Unterlagen werden benötigt, worauf sollte man achten, und welche Schritte sind notwendig? In diesem Beitrag zeigen wir dir übersichtlich und verständlich, wie der Abschluss einer solchen Versicherung abläuft.
1. Bedarf erkennen
Bevor man eine Versicherung abschließt, ist es wichtig, sich zu fragen: Ist diese Absicherung für mich sinnvoll? Ein durchschnittliches Begräbnis in Österreich kostet zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Diese Summe müssen meist die Angehörigen tragen – oft kurzfristig. Wer frühzeitig vorsorgt, kann seine Familie vor dieser finanziellen Belastung schützen. Besonders sinnvoll ist die Begräbniskostenversicherung für Menschen ohne Erben, für Alleinstehende oder für jene, die keine Rücklagen haben.
2. Informationen einholen
Im nächsten Schritt sollte man sich umfassend informieren. In Österreich bieten viele Versicherungsunternehmen spezielle Tarife für die Begräbniskostenversicherung an. Hier lohnt sich ein Vergleich: Welche Versicherungssumme wird angeboten? Gibt es eine Wartezeit? Wird eine Gesundheitsprüfung verlangt? Welche Zusatzleistungen sind enthalten, etwa die Überführung oder die Organisation der Beisetzung? Gibt es Rabatte für Senioren? Und wie hoch ist die monatliche Prämie? Viele Anbieter stellen auf ihrer Website kostenlose Informationsbroschüren oder Tarifrechner zur Verfügung. Es kann auch hilfreich sein, sich bei einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten zu lassen.
3. Angebote vergleichen
Sobald erste Informationen vorliegen, ist es wichtig, verschiedene Angebote zu vergleichen. Nicht jede Versicherung passt zu jeder Person. Wer zum Beispiel bereits Vorerkrankungen hat, sollte gezielt nach Angeboten ohne Gesundheitsprüfung suchen. Senioren sollten auf Tarife achten, die auch im höheren Alter noch einen Versicherungsabschluss ermöglichen. Achte beim Vergleich auf die Höhe der Versicherungssumme – üblich sind Beträge zwischen 3.000 und 15.000 Euro. Auch die Beitragsdauer ist wichtig: Manche Tarife laufen lebenslang, andere nur bis zu einem bestimmten Alter. Bei vorzeitiger Kündigung sollte ein Rückkaufswert angeboten werden. Außerdem ist eine Auszahlungsgarantie relevant, vor allem wenn der Todesfall kurz nach Vertragsabschluss eintritt.
4. Gesundheitszustand prüfen lassen (falls notwendig)
Je nach Anbieter kann eine Gesundheitsprüfung erforderlich sein. Einige Versicherer verlangen lediglich eine Selbstauskunft, andere fordern ärztliche Unterlagen oder eine Untersuchung. Es gibt jedoch auch viele Tarife ohne Gesundheitsprüfung. Diese beinhalten meist eine Wartezeit von 12 oder 24 Monaten. Stirbt der Versicherte in dieser Zeit, werden entweder nur die eingezahlten Beiträge oder ein Teil der Versicherungssumme zurückerstattet.
5. Antrag stellen
Wenn ein passendes Angebot gefunden wurde, geht es an das Ausfüllen des Antrags. Dies ist bei vielen Anbietern mittlerweile auch online möglich. Im Antrag werden persönliche Daten eingetragen, die gewünschte Versicherungssumme ausgewählt und die Zahlungsweise bestimmt. Optional kann auch eine begünstigte Person angegeben werden. Bei manchen Anbietern lassen sich auch konkrete Bestattungswünsche festlegen, wie etwa Erd- oder Feuerbestattung oder bestimmte Abläufe der Zeremonie. Es ist essenziell, alle Angaben korrekt und vollständig zu machen, da sonst der Versicherungsschutz gefährdet sein kann.
6. Vertrag erhalten und prüfen
Nach dem Absenden des Antrags prüft die Versicherung die eingereichten Informationen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, erhält man die Versicherungspolizze – also den Vertrag – per Post oder digital. Diese Polizze bestätigt den Beginn des Versicherungsschutzes und listet alle wichtigen Vertragsinhalte auf, darunter Beitragshöhe, Leistungsumfang, eventuelle Wartezeiten und Bedingungen für die Auszahlung. Es ist wichtig, diese Unterlagen sorgfältig zu lesen und bei Unklarheiten Rücksprache mit dem Versicherer oder einem Makler zu halten.
7. Beitragszahlung starten
Ist der Vertrag aktiv, beginnt auch die Beitragszahlung. Abhängig von der gewählten Zahlungsweise erfolgt diese monatlich, vierteljährlich oder jährlich. Einige Versicherungen bieten bei jährlicher Zahlung Rabatte an. Um Zahlungsausfälle zu vermeiden, empfiehlt sich ein SEPA-Lastschriftmandat. Wer seine Beiträge nicht rechtzeitig bezahlt, riskiert den Verlust des Versicherungsschutzes.
8. Begünstigte informieren
Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, Angehörige oder Vertrauenspersonen über den Vertrag zu informieren. Am besten wird eine Kopie der Polizze gemeinsam mit anderen wichtigen Unterlagen aufbewahrt. Wird ein Bestattungsunternehmen als Begünstigter eingesetzt, kann die Auszahlung direkt dorthin erfolgen, was die Organisation erheblich erleichtert. Eine Übersicht über die eigenen Bestattungswünsche ist ebenfalls sinnvoll.
9. Vertrag aktuell halten
Die Lebensumstände ändern sich – deshalb sollte auch die Versicherung regelmäßig überprüft werden. Änderungen wie ein Umzug, eine Heirat oder Scheidung sollten dem Versicherer mitgeteilt werden. Auch die Versicherungssumme sollte alle paar Jahre überprüft werden, da die Kosten für Begräbnisse steigen können. Eine Erhöhung der Summe ist meist unkompliziert möglich.
Fazit
Der Abschluss einer Begräbniskostenversicherung in Österreich ist unkompliziert und in wenigen klaren Schritten möglich. Wer sich rechtzeitig mit dem Thema auseinandersetzt, sorgt nicht nur für finanzielle Sicherheit, sondern übernimmt auch Verantwortung für seine Angehörigen. Mit einem gut gewählten Tarif und regelmäßiger Pflege des Vertrags kann man sicherstellen, dass im Ernstfall alles geregelt ist und den Hinterbliebenen zumindest die finanzielle Last abgenommen wird.
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